Manfred Messerschmidt

deutscher Historiker und Jurist; Direktor des Militärgeschichtlichen Forschungsamts (MGFA) in Freiburg/Brsg. 1970-1988, unter seiner wissenschaftlichen Leitung entwickelte sich das MGFA zu einem der größten und angesehensten historischen Institute der BRD; Veröffentl. u. a.: "Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg", "Wehrmachtsjustiz 1933-1945"

* 1. Oktober 1926 Dortmund

† 18. Dezember 2022 Freiburg/Br.

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 03/2006

vom 21. Januar 2006 (la), ergänzt um Meldungen bis KW 50/2022

Herkunft

Manfred Messerschmidt wurde 1926 in Dortmund geboren. Er wuchs im sozialdemokratisch geprägten Nordosten der Stadt auf.

Ausbildung

Zunächst Flakhelfer in Dortmund, wurde M. 1944 mit 17 Jahren zur Wehrmacht eingezogen und kam zu einer Pioniereinheit in Minden. Nach amerikanischer Gefangenschaft auf den Rheinwiesen und in Frankreich und nachgeholtem Abitur in seiner Heimatstadt Dortmund studierte M. in Münster und Freiburg Geschichte. Dort promovierte er 1954 bei dem nationalkonservativen Historiker Gerhard Ritter (1888-1967) mit einer Arbeit über Deutschland im Spiegel der englischen Geschichtsschreibung. Nach einer zwischenzeitlichen Tätigkeit in der Versicherungswirtschaft absolvierte M. zudem ein rechtswissenschaftliches Zweitstudium.

Wirken

Die seltene Kombination Historiker-Volljurist brachte M. 1962 an das 1957 gegründete Militärgeschichtliche Forschungsamt (MGFA) in Freiburg, einer Einrichtung des Bundesverteidigungsministeriums. 1970 berief ihn Bundespräsident Gustav Heinemann auf Vorschlag des damaligen Verteidigungsministers Helmut Schmidt ...